Das Spielsystem

Das Spielsystem von City of Mist nutzt Würfelwürfe und Labels in einer einzigartigen Mischung, die ein schnelles und erzählerisches Spiel möglich machen soll. Das Beschreiben der Intentionen steht im Vordergrund, nicht eine detaillierte Handlung auf dem Weg zu einem unbestimmten Ziel. So liegt der Fokus einer Runde auf die Geschichte und die Charaktere, mit den wenigen Regeln als Mittel zum Zweck. Das macht einen Einstieg für Leute ohne Rollenspielerfahrungen einfach.
Technisch ist City of Mist eine Mischung aus dem System „Powered by the Apocalypse (PbtA)“ und Tag-Mechaniken wie bei Fate.

Charaktere und Erschaffung

Die zu spielenden Charaktere bestehen ausschließlich aus beschreibenden Stärken und Schwächen, die frei erdacht und zusammengestellt werden können, was den Spielenden absolute Freiheit über ihre Figur gibt. Archetypen, Klassen oder Listen-Fertigkeiten gibt es bei City of Mist nicht und genau so wenig wird in einer Spielrunde eine Art von Fähigkeiten mehr benötigt als eine andere.

Damit die Charaktererschaffung trotz der unbegrenzten Möglichkeit fassbar bleibt, bietet City of Mist mit den Themenbüchern eine spezielle Generierung, die mit auszuwählenden Fragen den Ablauf strukturiert. So können auch Neulinge mit etwas Unterstützung schnell eine Spielfigur erschaffen und gleich losspielen.

Jede Person besitzt einen Logos - das,was ihren Alltag bestimmt, ihre Familie, Arbeit und der normale Tagesablauf. Der ihr innewohnende Mythos speist sich aus Geschichten, Legenden oder Glaubensvorstellungen und kann mit dem Logos übereinstimmen oder ihm auch entgegenstehen - ganz nach den Wünschen der Spielenden.

So entstehen Teams aus Menschen wie dem Klempner und archaischen Feuer-Echsen-Gott, der Businessfrau, in der das sagenhafte Schwert Excalibur wohnt oder dem Fischbrötchenverkäufer, dessen alter ego der Klabautermann ist. Ein Mythos schert sich nicht um Alter, Herkunft und Geschlecht des Logos, sodass in einem Mädchen der Zauberer Merlin oder in einem alterndem Friseurmeister die Loreley innewohnen könnte. Ganz, wie man es selber haben möchte.

Aktionen und Würfel

Bei City of Mist steht immer die Erzählung im Vordergrund. Die Intention der Spieler:innen - sei es "Ich möchte den Raum nach Hinweisen zum Drogendeal durchsuchen" oder "Ich will das Kind aus dem brennenden Haus retten" - bestimmt, welche der grob eingeteilten Aktionen durchgeführt wird.

Jede Aktion wird durch einen Wurf mit zwei sechsseitigen Würfeln (2W6) ausgewertet und mit in die Handlung und Geschichte passenden Stärken und Schwächen modifiziert. Ob etwas gerade passt oder nicht, wird frei entschieden und mit der Erzählung abgeglichen, wobei es manchmal, wie bei der Auswahl der Aktionen, verschwindende Übergänge geben kann.

Ob man beim Spendenball undercover Leute befragt oder mit der Kraft den Mythos ein auferstandenes Totem besiegen möchte (Zwei unterschiedliche Aktionen) macht dabei regeltechnisch wenig Unterschied. Insofern ist es für Neulinge recht einfach die Regeln zu lernen.

Zustände

Verschiedene temporäre Zustände ersetzen bei City of Mist die sonstigen Treffer- oder Lebenspunkte, Verletzungsmodifikatoren und Co. Personen, Dinge und sogar Situationen können Marker oder Zustände bekommen, die als Stärke oder Schwäche bei den Würfelwürfen von Aktionen dienen.
Die "Wertigkeit" kann dabei variieren und wird, wie meist im Spiel, nach der Situation in der Handlung bestimmt.

Ein Nachtclub, dessen Sprinkleranlage aktiviert wird, erhält den Marker "nass", der dann bei einer Aktion des Blitzwerfer-Mythos positiv wirken kann.
Ein Riss, der aus dem brennenden Haus rennt, erhält vielleicht den Zustand "Leicht angekokelt 1" und muss bis zur Heilung diese Schwäche in Kauf nehmen. Aber es hätte schließlich auch "Gut durch 5" sein können, was dann sofortige Hilfe benötigen würde.

Der genaue Begriff ist nur für die Erzählung wichtig und wird frei entschieden.

Wie viele Zustände man in seiner Spielrunde nutzt, ob man vieles aufschreiben will oder mehr innerhalb der Geschichte fließen lässt bleibt jeder Runde selbst überlassen.